RC Magazin 2016 - page 48-49

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Genuss für alle Beteiligten
Wenn der Korso am Sonntagmor-
gen durch die Straßen von Rheinbach
rollt, sind tausende Zuschauer gekom-
men, um die glänzenden Karossen zu
bestaunen. Der reibungslose Ablauf
des Korsos, staufrei, um heiß laufende
Motoren zu ver-
meiden und
l ü c k e n f r e i ,
damit keine
unvorsich-
tigen Zu-
schauer auf
die Straße
l a u f e n ,
ist
das
E r g e b -
nis von
v i e l e n
S t u n -
d e n
Planung am
Computer. Listen wurden erstellt,
Sicherheitsplanungen angelegt und mit
den Behörden abgesprochen und – sehr
schwer – die Teilnehmer mussten aus-
gewählt werden: nach festgelegten Kri-
terien und in Startgruppen eingeteilt,
entsprechend der Aufnahmefähigkeit
der geplanten Stellflächen in der In-
nenstadt.
Viele fleißige Hände und jede Menge
Arbeit ermöglichen dieses komplizierte
Ereignis, das nur ein Ziel verfolgt: Ge-
nuss für alle Beteiligten.
Offenbar ist das Konzept erfolgreich,
denn der Korso bei den Rheinbach
Classics zieht immer größere Kreise.
Die Teilnehmer reisen inzwischen
nicht mehr allein aus der Nachbar-
schaft, sondern aus einem immer grö-
ßer werdenden Umkreis an: aus Mün-
chen, Hamburg und Berlin, ja sogar aus
Großbritannien!
Dabei sind Dutzende von Helfern nö-
tig, die an diesem Morgen sehr früh
aufstehen und die Autos zum Sam-
melplatz leiten, ohne dass es zu einem
Rückstau auf die Umgehungsstraße
kommt. Unsere Motorgirls, die bei der
Einfahrt die Oldtimer mit Aufklebern
Oldtimerkorso
2016
des
Sponsors
und des Stell-
platzes verse-
hen, nachdem
die Teilnah-
me b e s t ä t i -
gung nach-
g e w i e s e n
wurde, sind
ebenso fleißig wie
die Frühaufsteher, welche die genaue
Aufstellung der einzelnen Startgruppen
auf den Parkplätzen von GTZ und der
Hochschule einteilen.
Diese Reihenfolge der Fahrzeuge
muss strikt eingehalten werden, damit
am Ende die geplanten Stellplätze in
Rheinbach auch ausreichen. Deshalb
müssen auch „Einschmuggler“ ohne
Anmeldung wieder aussortiert werden,
so leid uns das tut. Trotzdem versuchen
es Dutzende Jahr für Jahr.
Wenn dann um 10:50 Uhr hoffentlich
die erwartete Streckenfreigabe durch
die Behörden im Funk kommt, steigt
die Spannung unter den Helfern auf ein
Maximum. Schaffen wir es, den Korso
pünktlich um 10:55 Uhr vom Sammel-
platz in einzelnen Startgruppen auf die
Strecke zu schicken, damit die Einfahrt
in die Innenstadt exakt um 11:00 erfol-
gen kann? Es gilt, 250 Fahrzeuge und
mehr als 500 Menschen so zu steuern,
dass ein koordinierter Ablauf genauso
wie geplant in Gang kommt und das
über 4,8 Kilometer Streckenlänge und
rund 90 Minuten Zeitspanne genau-
estens beobachtet wird. Schon auf die
geringste Störung der Abläufe muss
das Team sofort reagieren, den Start-
vorgang beschleunigen, bremsen oder
sogar stoppen.
Über die gesamte Strecke stehen Pos-
ten, die mittels Funkgeräten jede Ver-
änderung melden und ab dem Moment
des Starts bricht ein regelrechtes Funk-
gewitter los.
Zudem gilt beim Korso selbstverständ-
lich die StVO und die Polizei wacht
auch darüber. Alle Teilnehmer erhalten
dazu einen schriftlichen Hinweis.
Und wenn am Ende alle Oldtimer ge-
parkt sind und die Benzingespräche
zustande kommen, Fotos geschossen
werden und alle zufrieden sind, dann
wischt sich so mancher Helfer die
Schweißtropfen von der Stirn, atmet
tief durch und sagt: „Schön war‘s! Und
Spaß gemacht hat es! Und im nächsten
Jahr bin ich wieder dabei.“
Gabriela Sartorius
„menschl. Oldtimerlexikon“ Johannes Hübner
kommentiert den Korso 2016
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