RC Magazin 2016 - page 36-37

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Jaguar Association Germany e. V.
Die JAG ist der größte Jaguar Club Deutschlands mit über 1.700 Mitgliedern. Mitglieder und Gäste haben
die Möglichkeit, einen von 18 regionalen Sektionsstammtischen zu besuchen.
Für technische Fragen stehen Typreferenten zur Verfügung, die gerne telefonisch bei Problemen rund um die Marke Jaguar
weiterhelfen. Diese verfügen über technische Fachliteratur. Es besteht ein enger Kontakt und Austausch von Informationen
zu Jaguar Deutschland sowie Jaguar Classics. Auch regelmäßige Ausfahrten und ein Jahrestreffen gehören zum Vereinsleben
dazu. Auf allen großen Oldtimer Messen, etwa in Essen, Bremen, Stuttgart und am Bodensee, sind wir ebenfalls mit unseren
Clubständen vertreten. Auch Veranstaltungen wie auf Schloss Dyck, Schloss Bensberg, den Rheinbach Classics und den
Münster Classics, bieten den Katzenfreunden einen Anlaufpunkt.
In den vergangenen Jahren waren wir mit zwei bis drei Jaguar-Fahrzeugen in Rheinbach vertreten. 2015, zum zehnjährigen
Geburtstag der Rheinbach Classics, bekamen wir erstmals eine größere Standfläche, auf der Samstags und Sonntags jeweils
acht Fahrzeuge ausgestellt werden konnten. Vor dieser traumhaften Kulisse (mit Turm und Stadtmauer im Hintergrund) wird
auch 2016 wieder unser Clubstand sein, an dem wir alle interessierten Jaguar-Freunde begrüßen. |
OSI- IG
Die Firma OSI in Turin (Officine Stampaggi Industriali – Werk für industrielle Blechpressen) wurde 1960 ge-
gründet und arbeitete bis 1969 als Hersteller von Prototypen und Sonderkarosserien, hauptsächlich auf Fiat,
Alfa-Romeo und Ford-Basis. So wurden bei OSI die Fiat 2300 Coupé-Modelle, der Ford Anglia Torino, Alfa
2600-Modelle, die Kombiversion des Fiat 125 und andere Automobile gebaut. Ebenfalls wurden einige aufse-
henerregende Prototypen wie der OSI Scarabeo mit Alfa-Romeo-1600-Technik und der Bisiluro Silver Fox
hergestellt, ein Doppelrumpfwagen nach den Ideen des Rennfahrers Taruffi.
Die in Rheinbach ausgestellten Fahrzeuge vomTyp OSI 20mTS wurden in knapp 2200 Einheiten von 1966 - 1968 gefertigt.
Die OSI - IG wurde 1988, also zirka 20 Jahre nach Aufgabe des Karosseriebaus, ins Leben gerufen. Sie beschäftigt sich in
erster Linie mit dem OSI 20mTS, von dem weltweit noch etwa 200 Exemplare existieren. Die IG kümmert sich um Nachfer-
tigungsaktionen, dem Informationsaustausch der Mitglieder untereinander und zeigt Präsenz auf Messen und Ausstellungen.
So sind wir regelmäßig auf der Techno Classica in Essen und auf der Klassikwelt Bodensee als Aussteller vertreten. Darüber
hinaus beteiligen wir uns an allgemeinen Oldtimerveranstaltungen, so wie hier an den Rheinbach Classics, oder am Oldtimer-
treff in Burscheid, der in der Saison jeden Sonntagvormittag im Stadtteil Hilgen/Alter Bahnhof stattfindet.
Einen Höhepunkt unserer IG - Aktivitäten wird unsere 50-Jahr Feier darstellen. 1966 erblickte der OSI 20mTS das Licht der
Welt. Dieses Jubiläum feiern wir am 27./28. August in Lindlar auf Schloss Georghausen.
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Historische Fahrräder bei den Rheinbach Classics
Adler, Opel, Brennabor, Stoewer, NSU, Peugeot, Wanderer: Wer diese Namen hört, denkt in
erster Linie an Autos aus früheren Zeiten. Dabei haben diese Firmen alle auch Fahrräder herge-
stellt, ja, sind dadurch oft erst groß und bekannt geworden.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es unzählige
Marken mit klangvollen Namen wie Bismarck, Phänomen,
Deutschland, Dürkopp, Vaterland, Kayser, Triumph, Her-
kules, Torpedo, Victoria … selbst die für Waschmaschinen
bekannte Firma Miele stellte ab 1924 Fahrräder her.
Schließlich war noch bis weit in die 1950er Jahre das Rad
das am meisten gebrauchte Fahrzeug des Individualverkehrs,
das sich auch Arbeiter leisten konnten. An ein eigenes Auto
dachte man erst ab den 60er-Jahren, vorher war das nur gut
verdienenden Leuten vorbehalten.
Vor 1900 selbst noch ein Luxusartikel für sportliche Reiche,
wurde das Rad durch industrielle Massenproduktion zuneh-
mend erschwinglicher für die Allgemeinheit. Trotzdem war
es noch eine bedeutende Anschaffung, die dem Besitzer aber
ein großes Maß an Individualität verschaffte. Stolz ließen
sich daher Besitzer von Fahrrädern auf Fotos verewigen.
In den 1930er Jahren wurde es Mode, ähnlich den Kühler-
figuren der Autos, auf dem vorderen Schutzblech eine Figur
zu platzieren. Tiere wie Adler, Hunde oder Pferde gab es ne-
ben plastischen Firmenzeichen oder allegorischen Symbolen
für Kraft und Dynamik.
Fahrräder waren auch nicht nur einfach schwarz. Meist be-
saßen sie farbige Linierungen auf Rahmen, Schutzblechen
und Felgen, es gab eine reiche Auswahl an Klingeln, Grif-
fen und Sätteln und jede Menge Zubehör wie Gepäckträ-
ger, Ständer und Beleuchtungen. Hier gab es sogar Lampen,
die ihr Leuchtmittel durch eine chemische Reaktion selbst
erzeugten: Karbidlampen. Aus Calciumkarbid und Was-
ser wurde Acetylengas entwickelt und brannte als helle
Flamme in einem Brenner vor einem Reflektor.
In den 1950er-Jahren waren noch viele Räder
aus der Vorkriegszeit unterwegs. Sie waren be-
sonders robust und halten bei etwas Pflege bis heute. Die ers-
ten Nachkriegsjahre erlebten noch einmal einen Aufschwung
der Fahrradproduktion, aber bald zeich-
nete sich ein Niedergang ab, motorisierte
Zwei- und später auch Vierräder (Klein-
wagen) galten als erstrebenswerter als das
einfache Fahrrad. Es verkam zum wenig
beliebten Billigprodukt, daran konnten
auch farbenfrohe Metalliclackierungen
nichts mehr ändern.
Wer sich heute mit historischen Fahr-
rädern beschäftigt, kann viel entdecken.
Gerade die vielen liebevoll gestalteten Details wie verzierte
Griffe, Ledersättel, Rahmenformen und –dekore, Lenker,
Lampen bis hin zu Anbauteilen wie Ständer, Gepäckträger
und Taschen finden bei Sammlern reges Interesse.
Nicht zuletzt tut der Radfahrer etwas für seine Gesundheit
und bewegt sich ohne Abgase und Lärm vorwärts.
Martin Möbus
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