RC Magazin 2016 - page 42-43

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glücklicher waren wir aber dann, als wir hörten, dass es ihm
wieder besser geht und er in Rheinbach auftreten kann. Das
Konzert war dann auch schnell ausverkauft und trotz strö-
mendem Regen feierten die Zuschauer begeistert den „ ehe-
maligen Rheinbacher Gymnasiasten“ Wolfgang Niedecken
mit BAP, der dort auch einige Songs zusammen mit seiner
alten Rheinbacher Schülerband „Tiebreakers“ spielte und an-
schließend auch mit vielen Rheinbachern plauderte.
Das musikalisch wohl bislang beste Konzert bei den Rhein-
bach Classics, gaben dann ein Jahr später, im Jahr 2013, die
Musiklegenden „Foreigner“ um Bandgründer Mick Jones
und Sänger und Frontmann Kelly Hansen. Ihn erreichte ich
einige Wochen vorher telefonisch in Los Angeles und auch
er „outete“ sich als absoluter Oldtimer-Liebhaber und Be-
sitzer eines Porsche 911 S, Baujahr 1977. Als Kelly Hansen
mitten im Konzert plötzlich „ungesichert“ das Bühnengerüst
hochkletterte, blieb uns fast das Herz stehen, aber auch hier
zeigte und bewies der Weltklasse-Sänger seine absolute Büh-
nenpräsenz...
Beatle-Mania dann 2014, als die „Bootleg Beatles“ aus Lon-
don die „Fab Four“ optisch und musikalisch wiederauferste-
hen ließen. Auch im Interview nach dem Konzert scherzten
sie mit Pressevertretern wie einst John, Paul, George und
Ringo. „The Searchers“, die vor den „Beatles“
auftraten, bewiesen u.a. auch
mit ihrem Hit „Silence Is Golden“, dass sie zwar „Oldies“,
stimmlich aber immer noch in Topform sind.
Bei den „10. Rheinbach Classics“ hatte ich dann 2015 das
Vergnügen, Andy Scott von „Sweet“ im Himmeroder Hof
zu interviewen. „Der ist etwas schwierig“, wurde ich vorher
gewarnt. Als ich ihm zu Beginn unseres Gesprächs sagte, dass
ich selbst auch Musik mache und in seinem Vorprogramm
mit „RockSteady“ auftrete, war von „schwierig“ keine Spur.
Ganz im Gegenteil, ich wurde „als Musiker-Kollege“ sofort
freundlich akzeptiert. Andy Scott erinnerte sich mit Blick auf
den Prümer und Himmeroder Wall auch daran, dass er hier
mit Sweet 2009 schon mal aufgetreten war...
In diesem Jahr kommt mit Albert Hammond wieder ein
Weltstar und ebenfalls schon zu Lebzeiten eine weitere
„Musik-Legende“ nach Rheinbach. Ich bin gespannt, was
uns diesmal „backstage“ so erwartet, mit Sicherheit aber auch
wieder ein tolles Konzert, wenn es bei den Rheinbach Clas-
sics wieder heißt: „Legends in Concert“.
Jens Hoffmeister
Backstage...
„Der ganz normale Wahnsinn“
Backstage mit Bine und Eddy
Samstags morgens, wenn wir in Rheinbach ankommen,
herrscht bereits emsiges Treiben, denn jeder bereitet seinen
Stand für den großen Ansturm vor. Für uns ist es noch relativ
entspannt, denn wir müssen erst um 11:30 Uhr die Boogie-
Tänzer für das Intermezzo in Empfang nehmen. So haben
wir genügend Zeit, die Garderoben für die Bands herzu-
richten, den Merchandising-Stand zu bestücken, mit dem
Moderator den späteren Ablauf zu besprechen und unsere
Funkgeräte zu holen. Wenn alles gut läuft, bleibt manch-
mal sogar etwas Zeit und wir können uns selbst mal einige
Stände ansehen.
Dann wird es auch schon Zeit, DJ Teddy und die Tänzer zu
begrüßen, bei denen wir uns an dieser Stelle einmal ganz
herzlich für ihre alljährliche Unterstützung bedanken möch-
ten! Auch die Zuschauer versammeln sich bereits, warten
gespannt auf die Show der Boogie-Tänzer und manch einer
von ihnen wagt sogar auch ein kleines Tänzchen.
Zwischen 15-16 Uhr kommen die Bands des heutigen
Abendprogramms an. Wir bringen sie zu ihren Garderoben
und lassen sie anschließend auf das hervorragende Buffet
los. Dann besprechen wir die Getränke für die Bühne. Das
ist wichtig, denn bei zuviel Kohlensäure hat sich schon man-
ches Mal ein kleines „Bäuerchen“ eingeschlichen.
Der Umgang mit den Musikern macht wahnsinnig viel
Spaß, sie sind alle super nett, witzig und wir lachen viel
zusammen. Leider bekommen wir von den Auftritten am
Abend nicht viel mit, denn während eine Band spielt, ver-
sorgen wir die Nächste bereits Backstage.
Bei der letzten Show des Abends können wir dann auch da-
bei sein und es ist jedes Jahr wieder ein tolles Bild, wenn
sich so viele Zuschauer und Tänzer vor der Bühne tummeln!
Spät in der Nacht gehen wir zufrieden nach Hause und
freuen uns auf den nächsten Tag.
Der Sonntag ist unser stressigster Tag: Bereits um 10 Uhr
kommen einige Bands und gleichzeitig möchte auch die
Kinderbetreuung versorgt werden, denn
sie braucht Getränke, Obst, Bänke
und einen Pavillon für die Kinder.
Wenn alles nach Plan läuft - gut -
wenn aber versehentlich Gemüse
statt Obst geliefert wird, muss
alles schnell beim Caterer um-
getauscht werden.
Dann sprinten wir zurück in den
Backstagebereich zu den Bands,
denn auch sie brauchen noch etwas Zuwendung vor ihren
Auftritten. Wir versorgen sie mit Kaffee und Essen und
dann hechten wir schon wieder los, um alle Bühnen mit Ge-
tränken zu bestücken. Anschließend geht es im Eiltempo
zurück zum Backstage, denn dort warten schon die nächsten
Bands.
Es kam auch schon mal vor, dass Parkgenehmigungen oder
Teile des Schlagzeuges vergessen wurden, dann mussten wir
die Musiker beruhigen, schnell alles organisieren und trotz-
dem versuchen, keine Hektik aufkommen zu lassen. Bisher
ist alles gut gegangen.
Da mittlerweile bereits die ersten Bands auf den Bühnen
spielen, wird es Zeit, nochmal alle Bühnen abzulaufen, um
nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Vielleicht sollte man,
bei den langen Wegen, doch mal über Rollschuhe nachden-
ken...
Wenn dann nachmittags die Nächsten auf den Bühnen sind,
beginnt der gleiche Ablauf von vorne: Getränke erneuern,
schauen ob alles okay ist und zügig zurück in den Back-
stagebereich, denn dort warten die Bands, die bereits fertig
sind, auf ihre Bezahlung. Erst wenn das Alles erledigt ist,
kommen wir ein wenig zur Ruhe. Aber da war doch noch
was – essen – das sollten wir jetzt schleunigst nachholen,
denn vor lauter Stress und Rennerei vergessen wir das gerne
schon mal.
Ehe wir uns versehen, ist es auch schon an der Zeit, die letz-
ten Musiker auszuzahlen. Wie, ist schon wieder alles vor-
bei??? Der Tag hat doch gerade erst begonnen!
Abgekämpft und müde, aber mit einem Lächeln im Gesicht,
blicken wir auf die vergangenen zwei Tage zurück und freu-
en uns jetzt schon auf die nächsten Rheinbach Classics, die
mit Sicherheit ebenso „der ganz normale Wahnsinn“ wer-
den.
Bine & Eddy Kraus
Andy Scott - The Sweet
Andy Scott
beim Soundcheck
The Searchers - on stage
The Bootleg Beatles - backstage
The Tremeloes
The Searchers - backstage
Kelly Hansen - Foreigner
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