RC Magazin 2016 - page 58-59

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Ein Ford namens OSI
Bei einer Fordwerkstatt in Bonn, wo ich 1967 als Monteur
gearbeitet und auch ein OSI in der Kundschaft war, wurde
der Wunsch geboren einmal einen OSI zu besitzen.
Nach 47 Jahren ging der Wunsch in Erfüllung. Am 11. Janu-
ar 2014 stand ein OSI zerlegt in allen Einzelteilen in meiner
Garage und wartete auf die die Restauration.
Der OSI ist auf Basis eines Ford P5 gebaut und Teile wie
Motor, Getriebe, Bremsen, Achsen, Lenkung sowie Boden-
gruppe sind Großserientechnik von Ford und über Oldti-
mer-Ersatzteilhändler noch zu beschaffen.
Bei Teilen, die von der Firma OSI erstellt oder auf dem ita-
lienischen Markt dazu gekauft wurden, gibt es so gut wie
keinen Markt. Insbesondere bei Karosserieteilen ist man auf
Eigenanfertigung angewiesen.
Bis Ende Mai 2014 habe ich alle technischen Teile (Motor,
Getriebe, Hinterachse, Bremsen, Lenkung und Blattfedern)
zerlegt - generalüberholt oder erneuert.
Ab Juni stand die Restauration der Karosse, die schon ge-
strahlt und mit EP-Füller grundiert war an. Viele Blechar-
beiten waren nicht zu meiner Zufriedenheit ausgeführt und
mussten wieder zurückgebaut und neu aufgebaut werden.
Da es für die Karosse keine Teile mehr gibt, ist man gezwun-
gen, diese selbst neu anzufertigen. Neu angefertigt wurden
Türschweller außen und innen,Türboden und Türaußenhaut,
Radlauf hinten und der rechte Kotflügel. Diese Arbeiten
dauerten bis Ende August.
Nach all diesen Vorarbeiten wurde die Karosse mit einem
roten Vorlack lackiert und 3 Wochen lang trocknen gelassen.
Ende Oktober war es soweit und das Auto bekam den End-
lack in Rot 65 von Ford.
Nun begann die Zeit des Zusammenbaus, die sich bis März
des Jahres 2015 hinzog. Die größten Probleme bereiteten die
Chromteile wie Grill, Scheinwerfereinfassungen und Schei-
benzierleisten. Die Zierleisten von Heck- und Frontscheibe
konnten poliert und neu eloxiert werden. Die Lampeneinfas-
sungen und der Grill konnten nicht mehr verwendet werden,
da die Teile aus Kunststoff hergestellt und nicht mehr neu
verchromt werden konnten. Die einzige Lösung war, diese
Teile aus Edelstahl neu anzufertigen und zu polieren.
Am 21. März 2015 stand beim TÜV Rheinland die Haupt-
untersuchung und das Gutachten für das historische Kenn-
zeichen an, was mit Bravour bestanden wurde.
Die erste große Reise mit dem Auto geht am 11.Juni zur
Bodensee-Classik nach Friedrichshafen, wo das Auto auf
dem Messestand der OSI IG Deutschland ausgestellt wird.
Dieses Auto wurde von 1967 bis 1968 bei der Firma Of-
ficine-Stammpaggi-Industrial in Turin in Italien gebaut. Es
wurden in dieser Zeit ca. 2000 Stück mit 2,0 Ltr. (90 PS)
und 220 mit 2,3 Ltr. (108 PS) Motoren von Ford gebaut und
europaweit über das Ford Händlernetz angeboten. Bekannt
sind heute noch ca.200 Fahrzeuge.
Technische Daten
Hubraum 2274 ccm –108 PS
Vmax
180 km/h
Verbrauch 10-14 Ltr.
Walter Dahmen
ADAC
Oldtimerwandern
mit dem ADAC Nordrhein e.V.
Oldtimerwandern mit historischen Automobilen
ADAC EIFELRUNDFAHRT
Präsentiert von:
ADAC Nordrhein e.V.
21. bis 24. Juli 2016
25. bis 28. August 2016
25. bis 29. September 2016
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Weitere Informationen unter:
Lob findet er auch für das hohe Qualitätsniveau der Teilneh-
merfahrzeuge. Die Eigentümer der Oldtimer pflegen ihre
rollenden Schätze sehr und auch die Qualität der Restaurie-
rungen steigt stetig an. Schwierigkeiten gibt es hier und da
lediglich dann, wenn ein Fahrzeug erst kurz vor der Ausfahrt
fertig gestellt wird, respektive ohne weitere Vorbereitung aus
seinem „Winterschlaf“ in der Garage geholt wird. Es macht
Sinn, den Oldtimer vorher einige Zeit im Alltagsbetrieb zu
bewegen und ihn auf diese Weise auf seine Alltagstauglich-
keit zu testen.
„Ein Automobil muss gefahren werden – der Name sagt
dies ja auch schon aus“, kommentiert der erfahrene ADAC
Pannenhelfer die Thematik. Und zu dieser „Auto-Mobilität“
haben die Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen in aller Gelas-
senheit ja auch reichlich Gelegenheit.
Mit Sigurd Nießen sprach
ADAC Oldtimerexperte Jürgen Cüpper
„Kleine Kunstwerke“ -
die Pokale und Plaketten der Rheinbach Classics
Egal, ob es sich nun um Anerkennung der sportlichen Leistung bei der Orientierungs-Rallye, oder um eine tolle Bewertung
des Fahrzeugs bei den „Best Of ” handelt- Pokale, Urkunden und Medaillen sind auch bei den Teilnehmern der Rheinbach
Classics sehr gefragt. Sicher nicht zuletzt wegen des Erinnerungswertes an die, zum Teil regelmäßige, Teilnahme, haben z.B.
die Plaketten für die Rallyefahrer schon Sammlerwert. Jedes Jahr entsteht schon Monate vor der Veranstaltung der Entwurf,
auf dem außer dem Logo der Classics und dem Stadtwappen von Rheinbach selbstverständlich das Jahr, sowie das aktuelle
Thema zu sehen ist. Vor Allem aber immer eine Reihe von markanten Orten auf dem, noch geheimen, Streckenverlauf und
ein aufwändiges 3D-Relief des Oldtimers, der im jeweiligen Jahr auch die Plakate und Flyer ziert.Massiv in Metall gegossen,
altgoldfarben veredelt und jedes Stück einzeln von Hand coloriert, sind die kleinen Kunstwerke besonders wegen der gerin-
gen Auflage heiß begehrt und keinesfalls käuflich zu erwerben.
Auch die “Rheinbacher Hupe”, der Publikumspreis für das beliebteste Fahrzeug aus dem „Best Of ”-Wettbewerb, ist seit Jah-
ren als Einzelanfertigung eine beliebte Trophäe. Ursprünglich nur als Bild in einen goldenen Glasteller graviert, wurde sie in
den ersten Jahren stets nachträglich durch eine Lasergravur ergänzt, die ein Foto des Siegerfahrzeugs zeigt. Die Idee dahinter
war die Würdigung Rheinbachs als Glasstadt, die indes in den Preisen für die Klassen- und Gesamtsieger inzwischen weitaus
besser zum Ausdruck kommt. Deshalb gibt es inzwischen eine echte, voll funktionsfähige Hupe im historischen Design, aus
Messing, die auf einem Holzsockel präsentiert, ein außergewöhnlicher Blickfang in jeder Pokalsammlung ist.
Neben den vielen anderen Preisen, die jedes Jahr an die fleissigen Beifahrer, langjährige treue Wiederholungstäter oder be-
sonders verdiente Teams gehen, sind dann aber die oben schon erwähnten Hauptpreise aus Glas, traditionell der absolute
Höhepunkt der Siegerehrungen. Diese Unikate werden jedes Jahr auf´s Neue in komplizierter und mühevoller Handarbeit
gestaltet und haben schon bei manchem Sieger auf der Bühne für feuchte Augen gesorgt.
Karl Brenig
Kleine Kunstwerke:
1...,38-39,40-41,42-43,44-45,46-47,48-49,50-51,52-53,54-55,56-57 60
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